161022 Mensch und Wahrheit - die Geschichte des Erkennens
Beginn | Fr., 24.06.2022, 19:15 - 21:15 Uhr |
Kursgebühr | 65,00 € (keine Ermäßigung) |
Dauer | 5 Abende |
Kursleitung |
Dr. phil. Stefan Schmitt
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"Ich weiß, dass ich nichts weiß", stellte schon Sokrates fest. Philosophisches Erkennen lebte von Anfang an mit dem Zweifel. Seit der Antike haben große Philosophen Gewissheiten radikal in Frage gestellt und letztlich zählt die Erkenntnisfähigkeit des Menschen selbst zu den größten Erkenntnisproblemen. Die mittelalterliche Scholastik wurde gleich mehrfach erschüttert und der neuzeitliche Weg zur Wahrheit führt die Wissenschaft ins Labor (Empirismus) und zur Vermessung der Welt. Die neuen Wege des Rationalismus, Empirismus und Skeptizismus führten über die Aufklärung in die Zweifel der Moderne und der Glaube an eine "absolute" Wahrheit erlosch. Das intellektuelle "Drama der Moderne" hatte begonnen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand die Philosophie vor einer gewaltigen Aufgabe: Wie gelangen wir zu evidenten Erkenntnissen, nachdem die Systemphilosophie durch Schopenhauer, Nietzsche und andere einer radikalen Kritik unterzogen worden war? Große Philosophen wie Husserl (Phänomenologie), Wittgenstein (Analytische Philosophie) oder Karl Popper (Kritischer Rationalismus) und viele andere beschritten neue Wege der Erkenntnis. Die "Postmoderne" dachte schließlich darüber nach, den Begriff der "Wahrheit" gleich ganz aufzugeben, und im "postfaktischen Zeitalter" verteidigen wir heute verzweifelt die "Wahrheit" gegen "alternative Fakten" und wirre Verschwörungstheorien. Da macht es wohl Sinn, sich die Problematik "Erkennen und Wahrheit" mal wieder vor Augen zu führen - am besten epochenübergreifend auf einer komprimierten "Tour de Verité".
Kursort
Audimax des Campus Burghausen
Marktler Str. 5084489 Burghausen